Artikel von Bernhard Akula aus dem GründerMagazin Ausgabe 06/05 Im zweiten Teil unseres Expertenkurses „Auf Kundenfang im Internet" zeigt Ihnen GründerMagazin-Experte Bernhard Akula, wie Sie die neuesten Möglichkeiten im Internet-Marketing wie Weblogs und Podcasting für Ihren geschäftlichen Erfolg nutzen.
Viele Unternehmer haben im Laufe der Zeit eine riesige Bibliothek angesammelt, in der sich auch interessante Bücher für ihre Kunden befinden. Stellen Sie sich vor, Sie müssten die kompletten Buchdaten inklusive Umschlagtext, etc. per Hand eintippen. Mittels Schnittstellen zu Online- Buchshops entfällt diese zeit- und nervenaufreibende Tätigkeit – es reicht die Eingabe der ISBN-Nummer. Das System holt sich dann alle gewünschten Daten wie Buchcover, Beschreibung, Preise und auch Bewertungen automatisch zum Beispiel aus der Amazon-Datenbank. Ein Kaufbutton legt das gewählte Buch sofort im Warenkorb ab. Kauft der Kunde diesen Artikel oder geht bei Amazon weiter einkaufen, verdienen Sie sogar am kompletten Einkauf in Form einer Provision. Solche Schnittstellen gibt es inzwischen auch für Ebay. Das funktioniert umgekehrt: Sie können einen Artikel, den Sie beispielsweise standardmäßig auf Ihrer Website präsentieren, automatisiert in Ebay einstellen. So wird die Integration Ihres kompletten Online-Shops in Ebay ein Kinderspiel.
Auswertung spart Zeit und Geld
Ein häufiger Einsatzzweck für ein Content-Management-System (CMS) sind sogenannte FAQ-Systeme (häufig gestellte Fragen). Hier haben Sie den zusätzlichen Vorteil, dass Sie „mit-loggen", dass heißt,mitverfolgen können, welche Antworten besonders oft geklickt werden. Bieten Sie eine Suchfunktion an, können Sie auswerten, welche Themen besonders oft gesucht werden und Ihre Antworten entsprechend erweitern. Sie erhalten somit ein optimales Kundensupport-Tool, das Ihnen Zeit und Geld spart. In diesen automatisierbaren Schritten liegt der Hauptvorteil von CMS-Systemen. Durch die Trennung von Inhalt und Design können die Inhalte leicht in andere Formate oder Ausgabemedien überführt werden, etwa für Handy-Darstellungen oder für eine CD-ROM-Präsentation. Bei Designänderungen der kompletten Website ist man flexibel. Die Artikel werden automatisch in einer druckoptimierten Version dargestellt. Störende, abgeschnittene Ränder auf den ausgedruckten Seiten gehören der Vergangenheit an. Automatisch generierte PDF- oder Word-Dateien bieten zusätzlichen Komfort beim Datenaustausch. Außerdem können die Artikel automatisch in einer für die Aufnahme in Suchmaschinen optimierten Form dargestellt werden. So müssen Sie sich nicht mehr um kleine Formatierungsdetails kümmern und erhalten automatisch eine für die Positionierung optimierte Darstellung der Website.
Newletter ein Kinderspiel
Eine Website sollte idealer Weise Empfehlungen auslösen. Mit dem CMS kann artikelbezogen eine Empfehlungsfunktion integriert werden, so dass beispielsweise der Besucher einen interessanten Artikel per Knopfdruck an einen Bekannten sendet und diesen auf Ihre Website aufmerksam macht. Zudem wird es ein Kinderspiel, Newsletter für Ihre Kunden zu generieren. Da Sie schon alle neuen Artikel in einer Datenbank gespeichert haben, brauchen Sie sich diese nur noch mit einigen Mausklicks zu einem Newsletter zusammenzustellen. Fügen Sie eine Einleitung hinzu und innerhalb weniger Minuten ist Ihr Newsletter im perfekten Layout versandbereit. Mittlerweile gibt es auch viele „RSS-Reader" oder „Clients". Diese sind in neueren Browsern wie „Mozilla" oder „Firefox", beziehungsweise E-Mail-Clients wie zum Beispiel „Thunderbird", die kostenlos erhältlich sind und von vielen Nutzern mittlerweile benutzt werden, bereits integriert. Dies ist eine andere Form der Newsletter- Verbreitung. Hier abonniert man nicht bei einem Newsletteranbieter und bekommt den Newsletter per E-Mail geschickt, sondern man abonniert einen Newsletterkanal. Ihr E-Mail-Programm prüft laufend, ob es neue Artikel auf dem abonnierten Kanal gibt. Das bedeutet für Sie, dass neue Artikel auf ihrer Webseite automatisch vom Abonnenten abgerufen werden, ohne dass Sie extra einen Newsletter verschicken müssen. Ähnlich funktioniert dies auch bei Audiobeiträgen. Hier ist „Podcasting" momentan der große Trend, der auf die gleiche Art und Weise funktioniert. Man stellt Audiobeiträge online, die etwa von Neuigkeiten handeln oder in der bestimmte Dinge vorgestellt werden. Sobald ein neuer Audiobeitrag auf Ihrer Website erscheint, bekommt der Abonnent dies bei dem Start seines Computerprogramms sofort mitgeteilt. Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten und Erweiterungen im Bereich der Content- Management-Systeme, die sinnvoll sein können. Deshalb ist es umso wichtiger, dass man sich mit dem Thema zumindest am Anfang mit einem Profi unterhält und die richtige Strategie festsetzt. So bekommt man die optimale Ausnutzung der Wertschöpfungspotenziale und ein echtes Marketingwerkzeug, der zur Kundenbindung bestens geeignet ist und mit dem sich noch viele andere Potentiale für Sie erschließen.
Weblogs nutzen
Ein Weblog (Kunstwort aus, Web' und , Logbuch', oft nur Blog genannt), ist eine Webseite, die wie Tagesberichte oder Journale periodisch neue Einträge zu einem bestimmten Themenbereich einer Branche enthält. Die Beiträge sind meist von einer subjektiven Meinung gefärbt. Mittlerweile gibt es über 70 Millionen Blogs. Gerade in den USA haben sich Weblogs zum Massenphänomen entwickelt. Ursprünglich waren Weblogs Online- Tagebücher, in denen Autoren (die Blogger) ihre ,Surftour' durch das Internet informell festhielten, indem sie über besuchte Seiten Einträge schrieben. Mittlerweile existieren aber auch viele Fach-Weblogs mit einer sehr hohen Reputation, Kampagnen-Weblogs mit großer Sichtbarkeit und viele andere Spezial-Blogs. Neben eigenen Inhalten haben diese häufig eine starke Vernetzung mit anderen Weblogs. Die Gesamtheit aller Weblogs bildet die so genannte „Blogosphäre", die interessante soziale Phänomene und Verlinkungseigenschaften zeigt. Weblogs erlauben eine authentische, zeitnahe Darstellung von Sachverhalten und Themen mit einer sehr großen Reichweite rund um die Uhr. Zudem erlauben sie Ihnen eine direkte, offene Diskussion und erhöhen damit die Glaubwürdigkeit des Unternehmens. Als komplementäre oder leitende Kommunikationsinstrumente passen Weblogs damit optimal in das professionelle Kommunikations-Arsenal von Unternehmen. Große Firmen wie SAP, Sun, Microsoft, Google und General Motors nutzen das Medium schon in größerem Umfang. Mit viel Geschick kann es gelingen, sich und seine Produkte durch Mund zu Mund-Propaganda des Blogs im Web bekannt zu machen und intensive Kundenbeziehungen aufzubauen. Erfolgreiche Weblogs haben auch in Deutschland täglich mehrere tausend Leser (zum Beispiel www.bildlog.de mit täglich 15.000 Lesern). Die ersten Weblogs gab es bereits 1997, aber erst in den letzten Monaten gewinnen sie an sehr starker Popularität. Warum sie so erfolgreich geworden sind, hat mehrere Gründe. Gute Weblogs beleuchten Themenbereiche sehr authentisch und teilweise hochaktuell.Damit erreichen sie eine sehr starke Bindung zum Leser. Durch eine spezielle Technik (XML) können die Blogs in maschinenlesbarer Form bereitgestellt werden (RSS-Feed). Mit speziellen Programmen (Weblog Reader) sind die Blogs damit nur noch wenige Mausklicks entfernt und sozusagen in einer persönlichen Kommunikationszentrale versammelt. Weblog Reader (auch Aggregatorprogramme oder Feedreader genannt) sind Programme, mit denen die Inhalte in zusammengeführter Form gelesen, gefiltert und gruppiert werden können. Ein Benutzer kann nun die für ihn wichtigsten Schlagzeilen und Kurzbeschreibungen automatisch herunterladen und die gesammelten Nachrichten und Neuigkeiten geordnet anzeigen lassen. Hierfür benötigt das Programm lediglich einen Link auf den RSS-Feed/ Blog. So erspart er sich einem den Besuch zahlreicher Weblogs, dennoch können mehrere Quellen an einer Stelle konsumiert werden. Ein Artikel kann einer oder mehreren Kategorien zugewiesen und mit einem oder mehreren Schlagworten (sogenannten Tags) versehen werden. Da Inhalte von Weblogs einfach maschinenlesbar sind, sind diese gutes Futter für Suchmaschinen und dort zurzeit (insbesondere bei Google) sehr gut positioniert. Ein moderner Spezialfall sind so genannte Podcasts. Dabei handelt es sich um normale RSS-Feeds, die aber zusätzlich auf Audiodateien verweisen, womit eine Art Radioprogramm entsteht. Die Leser von Weblogs benutzen diese vor allem zur Informationsbeschaffung, Meinungsbildung und natürlich auch zur Unterhaltung. So entsteht ein extrem großes Potenzial, um aus einer langweiligen Homepage ein gut besuchtes Dialoginstrument zu machen.
Ein Demo-CMS-System finden Sie unter www.vionic.info/democms/
Fragen dazu werden Ihnen dort per FAQ, E-Mail und Telefon beantwortet.
Bernhard Akula vionic e.K., Landau an der Isar